Nachdem die Nemzer am Vorwochenende nur knapp an einer Niederlage vorbei geschlittert waren, war im Heimspiel gegen Kraftsdorf Wiedergutmachung angesagt. Kurz gesagt, es gelang in keiner Weise. Die Nemzer begannen offensiv. Der Ball lief in den ersten Minuten recht vielversprechend und in der 8. Minute hatte man nach schönem Spielzug über Suffa und Jakob durch Opitz die erste Torchance, dessen Schuss ging aber knapp vorbei. Kraftsdorf befreite sich aber schnell vom Nemzer Druck und kam nun seinerseits zu Torgelegenheiten.
Schmidt konnte sich mehrfach auszeichnen, so bei einem Kopfball nach einer Ecke und dem anschließenden Nachschuss aus kurzer Distanz. (11./12.). Gegen den Heber an den Pfosten wäre er aber machtlos gewesen (13.). Als der Kraftsdorfer Martin im Strafraum ungehindert schießen konnte, war das 0:1 in der 14. Minute perfekt. Der Gastgeber erhöhte nun seine Bemühungen, um den Ausgleich zu erzielen. Aber der gute Angriff über Suffa und Jakob brachte genau so wenig ein, wie die Großchance von Rosemann, der über das Gästetor schoss (32./35.). In der Folgezeit brachte Kraftsdorf eine harte Gangart ins Spiel, die von Schiedsrichter Gatzemann selten unterbunden wurde. Bis zur Pause entwickelte sich ein zerfahrenes Spiel zwischen den Strafräumen ohne nennenswerte Höhepunkte. Kurz vor der Pause musste Schmidt mit Fußabwehr klären, als aber Martin allein auf ihn zulief, konnte er das 0:2 nicht verhindern (45.).
Von diesem Schock fast mit dem Pausenpfiff erholten sich die Nemzer nicht mehr. Ein Schuss der Kraftsdorfer ging knapp am Tor vorbei (47.), aber Richter spitzelte den Ball am herausgelaufenen Nemzer Torhüter zum 0:3 ins Netz (50.). Der Gastgeber war nun völlig verunsichert und Kraftsdorf kam zu weiteren Torchancen, so als Schmidt überflankt wurde, aber der Ball das Tor nur knapp verfehlte. Das Nemzer Spiel nahm zum Teil kuriose Züge an, als Schmidt zwei Freistöße an der Mittellinie ausführte, obwohl andere Spieler daneben standen! Trotzdem war der Gastgeber um eine Resultatsverbesserung bemüht. Sieberts Schlenzer wurde auf der Linie geklärt und der Nachschuss von Heilig landete an der Querlatte (62./63.). Hoffnung keimte auf, als Siebert nach Eingabe von Jakob im zweiten Nachsetzen der Anschlusstreffer gelang (67.). Diese wurde aber sofort genommen, weil Kraftsdorf vom Anstoß weg nach erneutem Abwehrfehler durch Sachse das 1:4 erzielte (68.) und vier Minuten später unter Mithilfe der Nöbdenitzer Abwehr gar zum 1:5 kam. Der Gastgeber gab nicht auf und hatte durch Siebert, dessen Heber neben dem Tor landete, und dem gleichen Spieler nach Eingabe von Jakob, bei dem der Gästehüter sehr gut reagierte, Chancen zur Resultatsverbesserung (76./80.). Aber auch die Gäste hätten bei weiteren Chancen zum Torerfolg kommen können (81./83.). Die letzte Chance im Spiel hatte erneut Siebert, dessen Kopfball äußerst knapp am Tor vorbei ging.
Kraftsdorf landete einen verdienten Sieg, der nie in Gefahr geriet. Die Nemzer gestatteten ihren Gegnern durch das praktizierte Spielsystem zu viele Torchancen und kamen daher nicht zum ersehnten Erfolg. 22 Gegentore in 9 Spielen sprechen eine deutliche Sprache, 17 geschossene Tore (eine sehr gute Bilanz) können das nicht kompensieren. An der kämpferischen Bereitschaft aller Spieler kann man keine Abstriche machen. Im kommenden Spiel in Lumpzig sollte wieder einmal die Null bei Gegentoren stehen, will man nicht weiter nach hinten „durchgereicht“ werden. Schiedsrichter Gatzemanns Entscheidungen trafen nicht immer auf das Verständnis von Spielern und Zuschauern. Ihm assistierten Gumprecht und Heilmann an den Linien.
Tore: 0:1 Martin (14.), 0:2 Martin (45.), 0:3 Richter (50.), Siebert 1:3 (67.), 1:4 Sachse (68.), 1:5 Schönfeld (72.)
Nöbdenitz I: Schmidt, Smeets, Kuhn, Rosemann, Gerth, Suffa, Jakob, Opitz, Müller (59. Junghanns), Kaufmann (53. Heilig), Siebert
Kraftsdorf: Wolk, Schlesier, Vorogushin (69. Schönfeld), Bergner, Martin, Becher, Sachse (76. Naupold), Schindelar, Lange (86. Böse), Ullrich, Richter